Die Moraltheologie reflektiert die Bedeutung des christlichen Glaubens für das Handeln des Menschen inmitten der Moderne. Auch wenn die leitende Perspektive eindeutig theologisch ist, bezieht sich ihr Nachdenken auf die allen Menschen gegebene praktische Vernunft.
Deshalb sieht sie sich als eine problemorientierte Wissenschaft von gesellschaftlicher Relevanz. Darüber hinaus stellt der interdisziplinäre Dialog mit der Philosophie und den Natur-, Human- und Sozialwissenschaften eine unumgängliche Notwendigkeit theologisch-ethischen Nachdenkens dar."
Das Institut für Moraltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät Graz wurde 2010 als eigenständiges Institut errichtet (vorher Institut für Moraltheologie und Dogmatik) und hat einen medizin- und bioethischen Schwerpunkt in Forschung und Lehre. Seit 2019 ist auch die Professur für Health Care Ethics am Institut angesiedelt. Zukünftig soll der Bereich Bioethik auch verstärkt durch Fragen der Natur- und Umweltethik bzw. Schöpfungsverantwortung ausgebaut werden.
Das Fach „Moraltheologie“ ist als wissenschaftliche Teildisziplin systematischer Theologie für die Theologische Fakultät in Forschung und Lehre von zentraler Bedeutung. Die „Moraltheologie“ steht an der Schnittstelle zwischen säkularen und religiösen/kirchlichen Diskursen. Sie will den Zusammenhang zwischen Glauben und Vernunft auf Basis einer christlich-humanistischen Anthropologie veranschaulichen und zur Förderung von Humanität und des menschlichen Zusammenlebens entscheidend beitragen. Als wissenschaftliche Disziplin ist die Moraltheologie in vielfältiger Weise sowohl inneruniversitär als auch transdisziplinär (Kooperationen mit zahlreichen Institutionen der Stadt Graz, Diözese Graz-Seckau und des Landes Steiermark) vernetzt. Darüber hinaus ist das Institut seit Jahren im Rahmen des CEEPUS-Netzwerks (Central European Exchange Programme for University Studies) bestens international verortet.
Das Fach „Moraltheologie“ ist in allen Studien der katholischen Theologie (Fachtheologie, Unterrichtsfach Katholische Religion, Grundlagen theologischer Wissenschaft) zu finden. Ebenso hat es einen relevanten Anteil in der Lehre in den von der Katholisch-Theologischen Fakultät betreuten und mitverantworteten human- und kulturwissenschaftlichen Studien (Angewandte Ethik, Unterrichtsfach Ethik, Religion Kultur Gesellschaft).
Das Fach Moraltheologie ist in allen Studien der katholischen Theologie vertreten. Darüber hinaus kommt dem Institut eine zentrale Rolle in den von der Kath.-Theologischen Fakultät betreuten und mitverantworteten Studiengängen „Masterstudium Angewandte Ethik“, „Masterstudium Religion Kultur Gesellschaft“ sowie dem neuen Bachelorstudium „Unterrichtsfach Ethik“ (seit 2021) in Form von Lehrtätigkeiten sowie Betreuungen von Abschlussarbeiten zu.
Das Institut ist zudem am Medizinethik-Curriculum an der Medizinischen Universität Graz beteiligt und es werden regelmäßig interdisziplinäre Fachtagungen zu bio- und medizinethischen Themen organisiert.
Seit vielen Jahren ist das Institut für Moraltheologie im CEEPUS Netzwerk der Bioethik vertreten, einem multilateralen Austauschprogramm mit Ländern aus Mittel- und Osteuropa. Diese internationale Vernetzung macht den Standort Graz zu einem wichtigen wissenschaftlichen Partner. Durch die damit verbundenen Kooperationen mit anderen Institutionen und Personen aus dem Netzwerk ist ein wissenschaftlich fruchtbarer Austausch möglich, der auch in Zukunft weitergeführt werden soll. Im Mai 2023 gab es beispielsweise einen Workshop („Die Zukunft der Moraltheologie“) an unserem Institut, in dem Roman Globokar (Slowenien), Tonci Matulic (Kroatien) und Dominik Opatrny (Tschechien) als Gäste des Bioethik-Netzwerks ihre Perspektiven mit unserem Institut austauschen konnten. Im April 2024 kamen Aleksandra Deanoska Trendafilova (Nordmazedonien) und Aleksandar Spasov (Nordmazedonien) an die Fakultät. Beide sind Expert*innen für Medizinrecht und Bioethik. Im Zuge mehrerer Lehrveranstaltungen bestand die Möglichkeit, sich mit den Studierenden und anderen Interessent*innen zum Thema The right to self-determined dying und anderen Themen auszutauschen. Abseits der genannten Kooperationen ist es dem Institut für Moraltheologie ein besonderes Anliegen, sowohl die bereits bestehenden Kooperationen innerhalb des Bioethik-Netzwerks weiter zu stärken, als auch neue Partner*innen für einen konstruktiven und langfristigen Austausch zu gewinnen. Neben dem Austausch auf Professor*innenebene wird dadurch auch den Studierenden unserer Fakultät eine ideale Möglichkeit geboten, in einem bestimmten Zeitraum im Ausland zu studieren und wichtige Erfahrungen zu sammeln.
Schwerpunkte der Universitäten
Neben grundlegenden ethischen Fragen (ethische Theorien und Ansätze) gibt es spezielle bioethische Fragen, die gemeinsam behandelt werden:
(2) soziale, kulturelle und psychologische Aspekte der Bioethik, z. B. Armut und Gesundheit (Prag, Pécs, Ljubljana, Cluj, Sarajevo, Ružomberok, Graz)
Medizin- und Gesundheitsethik, Umweltethik, Medienethik und neue Technologien (Wien, Opole , Olsztyn, Graz, Zagreb, Osijek, Durrës);
(3) Ökumenische und interreligiöse Aspekte der Bioethik (Cluj, Wien, Belgrad, Sarajevo)
(4) Familienbezogene Bioethik, rechtliche und geschlechtsspezifische Aspekte der Bioethik (Wien, Opole, Olsztyn, Pécs, Olomouc, Ljubljana, Skopje)
Weitere Informationen zu den Teilnahmebedingungen und dem Netzwerk:
https://oead.at/de/kooperationen/internationale-hochschulkooperationen/ceepus/
Für eine Liste der teilnehmende Universitäten und deren Ansprechpersonen nutzen sie bitte den folgenden Link:
Lister der teilnehmenden Universitäten
UNSER INSTITUTSTEAM IM ÜBERBLICK:
Institutsleiter, Professor für Moraltheologie

Univ.-Prof. Dr.rer.soc. Dr.theol. Ralf Lutz
Universitäts-Lecturer und Moraltheologe

Mag. Dr.theol. Johann Platzer
+43 316 380 - 6127
Institut für Moraltheologie
n.V.
https://moraltheologie.uni-graz.at/de/institut/mitarbeiterinnen/mag-dr-johann-platzer/
Universitätsassistent

Dr.phil. MA MA Mario Kropf
+43 316 380 - 6128
Institut für Moraltheologie
n.V.
https://moraltheologie.uni-graz.at/de/unsere-forschung/mario-kropf/
Office Management

Fachoberinspektorin Cornelia Flori
Studienassistentin

Elisabeth Grangl
Lehrbeauftragte im Studienjahr 2024/25
Lukas Kaelin ist Philosoph und Medizinethiker an der Katholischen Privat-Universität Linz.
SoSE 2025: ETK.01114UB Grundlagen der Medizin- und Pflegeethik, VO